Im Laufe der letzten Jahre sind eine Reihe von sehr unterschiedlichen Modellen
für die jährlichen Ausstellungen der unteren Denkmalbehörde der Stadt Essen,
Abteilung Stadtarchäologie entstanden. Bei den Vorlagen handelte es sich meist
um Bruchstücke von Originalen, die als Beleg für gelten. Um den
Ausstellungsbesuchern einen besseren Überblick zu ermöglichen, konnten nach
Zeichnungen und Umrechnung von Radien diese Modelle gefertigt werden.
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Zeichnung Grapenguss
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Arbeitsfoto Grapenguss
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Dieses Modell zum Thema Bronzeguss sollte den Betrachtern den Einblick in den
inneren Aufbau einer solchen Gussform ermöglichen. Von innen nach aussen ist
der Lehmkern, die Seilwicklung, die Tonschicht, das Wachsmodell und der äußere
Mantel mit seinem groben Lehm/Strohverputz zu erkennen.
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Abbildung Handmühle
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Modell einer Handmühle mit der Möglichkeit die Originalfragmente zu entnehmen
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Es handelt sich um eine Getreidemühle, die sicherlich auch heute noch in
Gebrauch sein könnte. Der Auftraggeber wollte sich die Möglichkeit offenhalten,
jederzeit die Originalscherben zu entnehmen. Das Modell wurde einfach aus
Styroporblöcken herausgeschnitten und mit ein wenig Füllmaterial und Farbe
versehen um die steinerne Oberfläche zu imitieren.
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Zeichnung Sturzbecher mit vermutlicher Lage der Originalscherben
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Modell Sturzbecher ohne befestigte Originalscherben
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Nach den Originalscherben konnte der obere Durchmesser des Bechers errechnet
werden.
Diese Maße wurden in einem Wachsmodell umgesetzt und davon eine Siliconform
abgenommen. Die Form wurde mit mehreren dünnen Schichten Epoxidharz
ausgepinselt. Eine Schwierigkeit stellte die Farbgebung da, weil die meisten
Pigmente nicht die zufriedenstellende Transparenz aufweisen. So wurde
kurzerhand auf Tinte umgestellt, und natürlich entsprechend auf einen
wasserverträglichen Härter für das Epoxidharz. Nach der Entformung konnten die
Originalscherben mit einem reversibelen Klebstoff an dem Trägermodell befestigt
werden.
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Zeichnung Ringgefäß
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Modell Ringgefäß mit Originalfragment rechts daneben
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Man weiß nicht wozu diese Ringefäße gedient haben.
Uns war durchaus bewußt, das dieses Modell sozusagen auf tönernen Füßen steht.
Deshalb ist die Scherbe nicht mit in das Modell einbezogen worden, da wir nur
eine von vielen Möglichkeiten präsentieren wollten.
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Modell Rotlehmgeflecht links Originalfragment mit Negativabdücken von Geflecht
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Dieses kleine Stück ca. 25 cm x 15 cm sollte helfen den generellen Aufbau zu
verdeutlichen.
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Modell Randleistenbeil
Abguss mit Klingenergänzung
Originalfragment
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Modell Randleistenbeil aus bronzeimitierendem Material
Originalfragment mit typischer Patina
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Es bestand der Wunsch des Auftraggebers dem Betrachter den ursprünglichen
Zustand des Randleistenbeiles in Farbe und Form vor Augen zu führen. Das
Originalfragment wurde abgegossen und nach vielen Vergleichen von möglichen
Klingen ein statistischer Mittelwert errechnet. Diese Klinge wurde nun an den
Abguss angepasst und eine weitere Form angefertigt. Danach konnte endgültige
Guss aus mit Bronze gestrecktem Epoxidharz hergestellt werden. Diese Mischung
ließe sogar eine bedingte Patinierung zu, was allerdings im vorliegenden Fall
nicht gewünscht war.
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Modell mittelalterliches Grubengeleucht
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Die aus Ton hergestellten mittelalterlichen "Grubenlampen" waren von
unterschiedlicher Gestalt. Diese hier ist nur ein Beispiel von vielen. Im
inneren Kreis steckte eine Kerze, diese "Technologie" hatte mit den späteren
Grubenlampen absolut nichts gemeinsam.
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