Für eine Ausstellung der Euroga 2002 plus "Wasser-fälle. An Rhein und Maas" ,
die im Sommer 2002 im Düsseldorfer Medienhafen präsentiert wurde, sollten
einige Frottagen angefertigt werden. Es handelte sich um den Gedenkstein für
Johanna Sebus in Kleve, die Gedenktafel für Carl Maassen aus Düsseldorf, die
sich beide dadurch auszeichneten, Menschen gerettet zu haben, die durch
Hochwasser in Lebensgefahr gerieten und die beide dadurch umkamen. Desweiteren
wurde ein Grabkreuz eines im Hochwasser 1855 ertrunkenen Jungen aus Bislich und
ein Hochwassergedenkstein aus Krefeld- Linn abgenonnen.
Alle hier gezeigten Frottagen wurden mit Ölpastellen in schwarz, grau und weiß
auf Baumwollgewebe ausgeführt.
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Sebus Denkmal, Detail die Inschrift ist stark verwittert und schlecht zu
erkennnen.
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Gespanntes Baumwollgewebe über dem Denkmal.
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Die französiche Verwaltung des Niederrheines griff Anregungen aus der
Bevölkerung auf und ließ vom Pariser Bildhauer Denon ein Denkmal mit
französischer Inschrift herstellen (anno 1811), es ist bis heute erhalten. Der
Mut eines jungen, selbst des Schutzes bedürftigen Mädchens hat die damaligen
Zeitgenossen hoch beeindruckt. Johanna Sebus gilt am Niederrhein als Symol
selbstloser Hilfe für in Not geratene Mitmenschen. Selbst in der kurzen Zeit in
der die Frottage gefertigt wurde, kamen zwei Familien zu dem Denkmal um ihrer
zu gedenken.
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Erste Ergebnisse
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Detail
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Deutlicheres Durchzeichnen
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"Rechtschreibfehler" des Steinmetzes
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Die letzte Retusche
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Die fertige Frottage
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Die Herstellung der Frottage des Grabkreuzes von August Theodor Langhoff aus
dem Museum Bislich.
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Ein diagonaler Riss zieht sich durch das Kreuz, Rost und diverse Farbanstriche
sind sichtbar.
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Provisorische Reparatur des tragenden Fusses
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Durch die Detailaufnahmen wird besonders deutlich warum hier eine klassische
Abformung Risiken in sich birgt. Unter der aufgetragenen Lackschicht ist der
Rostungsprozess weiterhin aktiv, so das ohne genauere Untersuchung nicht gesagt
werden kann, ob sich die Lackschicht nicht in der Form wiederfinden würde. Um
dem vorzubeugen, müßte soviel Isoliermaterial aufgetragen werden, das die
Oberfäche verfälscht würde. Desweiteren müßte dieses Isoliermaterial wieder
entfernt werden, was auch riskant ist. In der Kürze der Zeit, ist die Frottage
eine weniger riskante Variante der Replikation.
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Das Grabkreuz von August Theodor Langhoff im Museum Bislich
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Der zwei Jahre alte Sohn des Lehrers Langhoff in Bislich (heute Wesel) kam bei
dem Hochwasser des Rheines 1855 ums Leben. Die Inschrift des von den Eltern
errichteten Kreuzes lautet: "Hier ruhet August Theodor Langhoff geboren zu
Bislich den 28. August 1853 daselbst verunglückt im Hochwasser am 2. März 1855
abends 11 UHR."
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Gespanntes Baumwollgewebe
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Anfang der Frottage, Grabinschrift
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Frottage Beendet, sichtbar auch die provisorische Trägerkonstruktion
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Abnahme der Frottage
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Die Herstellung der Frottagen der Gedenktafel von Carl Maasen in Düsseldorf und
des Gedenksteines des Hochwassers von 1784 in Krefed-Linn.
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Die Gedenktafel für Carl Massen in der Düsseldorfer Altstadt
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Bei der Arbeit
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Fast vollendet
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Der Gedenkstein in Krefeld Linn
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Vollendet
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Die Krefelder Inschrift war in den Stein gemeißelt und vondaher nicht so
unbedingt geeignet eine Frottage zu fertigen, aber der Auftrageber wollte
"alles aus einem Guß". Leserlich ist es geworden aber um "Tiefe" zu bekommen
mußte mit weißer Ölkreide gearbeitet werden.
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