Anläßlich des 200. Geburtstages des Dichters Heinrich Heine, 1997 wurde in der
Kunsthalle Düsseldorf und im Heine Institut eine große Sonderausstellung
eröffnet, die später auch in Paris gezeigt wurde.
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Detail Schriftzug Loreley
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Gesamtübersicht Nachen mit Schriftzug Loreley und Texten im Hintergrund
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Natürlich darf in einer Ausstellung über Heine die Loreley nicht fehlen, und so
wurden der Text der Loreleyliedes in über hundert Sprachen gedruckt und in der
zweiten Etage Präsentiert. Ein weiteres Exponat welches über einigen
Symbolcharakter verfügte, war ein Nachen aus den zwanziger Jahren der früher
über den Rhein schipperte. Dieses Gefährt sollte nach dem Wunsch der
Austellungsmacher den Namen Loreley bekommen und die Beschriftung sollte
genauso alt aussehen wie das Boot. Der Leihgeber hatte eingewilligt, allerdings
nur unter der Bedingung, daß der Schriftzug nach Beendigung der Ausstellung
wieder entfernt werden konnte. Ich entwarf verschiedene Schriftmuster die in
dieser Zeit üblich waren. Die Position des Schriftzuges wurde mit
wasserlöslicher Grundierung versehen und die Pigmente wurden mit dieser
Grundierung gebunden, d.h. der Schriftzug war einfach abwaschbar. Somit war dem
Wunsch des Ausstellungsmachers und des Leihgebers genüge getan.
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Mit dem Förster in Hassels durchstriff ich den ganzen Morgen sein Revier und er
zeigte mir die in Frage kommenden abgestorbenen Eichen, er erklärte mir die
Schwierigkeiten die beim Fällen der Bäume und beim Transport aus dem Wald
auftreten könnten. Es waren ungefähr sieben, eine gefiel mir ganz besonders und
für die entschied ich mich, allerdings nicht ohne eine Zweit- und Drittwahl
abgegeben zu haben. Für diese so nette und unkomplizierte Zusammenarbeit möchte
ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.
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Die Inszenierung der Baum der Feinde
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Der Baum wurde nach ein paar Tagen gefällt und weitesgehend zurechtgesägt. Der
Transport mit dem Wagen quer durch Düsseldorf wird mir ewig in Erinnerung
bleiben, da ich mit dem PKW hinterher gefahren bin und bei jeder Kurve bangte
ob nicht doch ein Ast abbricht. Im Museum mußte der Baum leider noch weiter
zurechtgestutzt werden, der er sonst nicht durchs Treppenhaus gepasst hätte.
Erst nach der Befestigung wurde er mit literarischen Porträts von Heines
"Lieblingsfeinden" bestückt, gleichsam Laub, des ansonsten kahlen Baumes.
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Textmobile
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Das Textmobile sollte ursprünglich 16 m Durchmesser haben, aber der Raum ließ
nur 8 m zu. Es sollte leicht und luftig wirken, wie alles im "Frauenraum". Ich
entwarf verschiedene Varianten ein Freund - Manfred Etzweiler - empfahl mir V2A
Rohre und wir feilschten um den Durchmesser, denn je unsichtbarer desto besser.
Er führte die Umrechnung von Modell zu Realität aus und brachte die
entsprechenden Bohrungen an - und dann der große Moment - schwebt es oder
schwebt es nicht...
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Textmobile
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Es hat geschwebt, ganz ausgewogen, leicht und luftig um die Besucher herum. Sie
haben es offensichtlich gerne angenommen, denn immer wenn ich den Raum betrat,
sah ich Lesende und Staunende...
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Textmobile, links Heine-Texte rezitierende Dame
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